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Bistumspartnerschaft in Pandemiezeiten

Covid im Senegal
Seit zwei Jahren leben wir weltweit mit Corona-Statistiken, Covid-19-Tests und Einschränkungen in unserem alltäglichen Leben. Wie wird bei dieser denkbar ungünstigen Lage dennoch die Bistumspartnerschaft zwischen dem Erzbistum Bamberg und dem Bistum Thiès nicht nur auf dem Papier aufrechterhalten?
Datum:
Veröffentlicht: 25.2.22
Von:
Michael Kleiner

Ein Bericht von Kathrin Diop, unserer Fachkraft in Senegal

Seit zwei Jahren leben wir weltweit mit Corona-Statistiken, Covid-19-Tests und Einschränkungen in unserem alltäglichen Leben. Wie wird bei dieser denkbar ungünstigen Lage dennoch die Bistumspartnerschaft zwischen dem Erzbistum Bamberg und dem Bistum Thiès nicht nur auf dem Papier aufrechterhalten?

Virtuelle Treffen

E-Mail und Telefon waren schon immer wichtige Kommunikationsmittel zwischen Bamberg und Thiès. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie kommt noch ein weiteres Instrument hinzu: Videokonferenzen. So gibt es nicht nur regelmäßige Austausche zwischen der Bamberger Fachkraft in Thiès, Kathrin Diop, und dem Referat Weltkirche oder weiteren Abteilungen des Erzbistums Bamberg. Auch verschiedene verschiedenen Projekt-Steuerungsgruppen oder Projektbeteiligte nutzen die Möglichkeiten virtueller Kommunikation. Besonders bei größeren Projekten, wie dem Bau des Jugendzentrums der Diözese Thiès, dem Entwicklungsprojekt zur Reduzierung der Armut und Verbesserung der Ernährungssituation bedürftiger Bevölkerungsgruppen in der Gemeinde Ngoye (mit der Joseph-Stiftung) oder dem Projekt einer mobilen dezentralen Bildungseinrichtung in der Region Thiès-West (mit dem Bayer. Landwirtschaftsministerium) sind schon viele positive Erfahrungen damit gemacht worden. Beteiligte auf beiden Seiten arbeiten so auf Augenhöhe gemeinsam an einem Projekt. Die Projektarbeit innerhalb der Bistumspartnerschaft läuft also ganz normal weiter, auch wenn es coronabedingt bei manchen Projekten zu leichten zeitlichen Verzögerungen kommt.

Eine weitere tragende Säule der Bistumspartnerschaft sind Begegnungsreisen, die zum Ziel haben, sich persönlich kennenzulernen, die Partnerdiözese zu entdecken, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Senegal und Deutschland auszumachen sowie gemeinsam zu beten und zu feiern. Die letzten Reisenden war eine Gruppe der Katholischen Landvolkbewegung Bamberg/Schulpatenschaften, die planmäßig ihren Rückflug am 11.03.2020, kurz vor der Einstellung des internationalen Flugverkehrs antraten. Seitdem gab es keine Reisegruppen mehr in beide Richtungen. Pandemiebedingt können derzeit auch noch keine Gruppenreisen angeboten werden.

Etwas „besser“ läuft es bei dem Weltfreiwilligendienst. Im August 2021 sind Jeanne Tine und Vincent Ndione aus Thiès für ein Jahr ins Erzbistum Bamberg gereist. Umgekehrt sind seit September 2021 Carolina Bickel und Anna Weber hier im Bistum Thiès als Weltwärts-Freiwillige im Collège St. Gabriel.

Partnerschaftssonntag mit Bamberger Präsenz

Traditionell am dritten Sonntag im Januar, in diesem Jahr der 16.01.2022, fand der Partnerschaftssonntag Bamberg-Thiès in Fandène statt. Doch auch ohne extra angereiste Delegation, repräsentierten „permanent“ hier lebende Bamberger die 5000 km weit entfernte Erzdiözese. Wie der Partnerschaftsverantwortliche Abbé Louis-Thomas Mbaye in seiner Ansprache im Gottesdienst bekräftigte, sind die beiden Bistümer trotz aller Reisebeschränkungen gemeinsam im Gebet und im Glauben verbunden. Während des Gottesdienstes wurde auch das neue, von Anja und Tobias Wenkemann und Abbé Moise Seck komponierte Partnerschaftslied „Musique mo gnu bole“ (zu deutsch „Musik verbindet“) mit dem Chor von Fandène uraufgeführt.