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Frohes Wiedersehen von Freunden

Delegation des Erzbistums Bamberg besucht Partnerbistum Thiès im Senegal

Thiès/Senegal. Gemeinschaft: Gleich zwei große Feste und diverse Projekte führen derzeit Bambergerinnen und Bamberger in ihr Partnerbistum Thiès im Senegal. Die Partnerschaft steht auf soliden Füßen. 

Die legendäre „Teranga“ überwältigt einmal mehr eine Delegation des Erzbistums Bamberg im westafrikanischen Partnerbistum Thiès (Senegal): Die Gastfreundschaft, die aus dem Herzen kommt und unvoreingenommen jeden einschließt. Weltkirchereferent Michael Kleiner, der Vorstand der Joseph-Stiftung Josef Weber und Elisabeth Moser, die Tochter von Partnerschafts-Urgestein Alois Berner, genießen Tage voller Erlebnisse. Versäumen aber auch nicht, die drei Säulen der Bistumspartnerschaft auf ihre Standfestigkeit hin zu prüfen: Eine Gebets-, Lern- und Solidargemeinschaft machen diese Liebesheirat aus, die die Gründungsbischöfe Ludwig Schick und Jacques Sarr für ihre Diözesen 2007 eingegangen sind.

Zehnjährige Bischofsweihe von André Gueye

Anlass für das Wiedersehen von Freunden sind gleich zwei große Feste im Bistum Thiès: Mit weit über 5000 Menschen, Ehrengästen aus der senegalesischen Bischofskonferenz, Ministern, Bürgermeistern, Vertretern der Muslime feiert Bischof André Gueye den Abschluss des zehnjährigen Jubiläums seiner Bischofsweihe: „Die Gnade Gottes lässt mich diesen Dienst mit Freude und Demut tun“, sagt der Oberhirte von Thiès im über dreistündigen Festgottesdienst. Er bitte um das Gebet der Gläubigen, um die Herausforderungen der Zeit anpacken zu können. Bischof André, der als einfacher Priester viele Jahre in Dankenfeld und Kirchaich die Urlaubsvertretung für den dortigen Pfarrer übernommen hatte, dankte allen Weggefährten und Mitarbeitern für ihre stete Unterstützung. Und den Bambergern für ihre innige Freundschaft.

Herwig Gössl: Partnerschaft stehe auf soliden Füßen

Der ernannte Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hatte der Delegation ein Grußwort mit auf den Weg nach Afrika gegeben. Darin erinnert Gössl an seine bisherigen Besuche in Thiès und äußert sich dankbar dafür, dass „die Partnerschaft zwischen unseren beiden Diözesen auf soliden Füßen steht und wächst und gedeiht“. Das liege nicht zuletzt an der „weisen und tatkräftigen Führung“ durch Bischof André. Dieser habe viele Initiativen angestoßen, um den Menschen in seinem Bistum eine Perspektive zu geben und ihnen Kraft aus dem Glauben zu vermitteln, so Diözesanadministrator Gössl, der herzliche Segenwünsche für den bischöflichen Dienst seines Mitbruders André folgen lässt. Dieser spricht davon, dass er auf Einladung des Erzbistums Bamberg auch persönlich an der offiziellen Amtseinführung von Herwig Gössl am 2. März teilnehmen wird.

Partnerschaftssonntag im Bistum Thiès

Das zweite große Fest, das mit Gottesdienst, „Tam Tam“, Trommelwirbel und temperamentvollen Tänzen, mit Kulinarischem aus der senegalesischen Küche begangen wird, ist der schon traditionelle Partnerschaftssonntag, der im Bistum Thiès jeweils im Januar, im Erzbistum Bamberg im September gefeiert wird. Auserkoren für die Ausrichtung ist die Pfarrei Fandene, in der Patrice Mor Faye Pfarrer ist. Er gehört seit vielen Jahren zu den Motoren der Partnerschaft und war sechs Jahre lang Pfarrvikar in Oberhaid. Michael Kleiner nimmt vor diesem Hintergrund Bezug zur Solidargemeinschaft: „Die Diözese Thiès ist solidarisch mit uns, weil sie uns Priester schickt in einer Zeit, in der wir in Deutschland zu wenige davon haben.“ Bamberg wiederum gebe etwas zurück, indem die Erzdiözese die zukunftsweisenden Pläne des Bistums Thiès unterstütze. Der Weltkirche-Referent nennt als Beispiele das neue Jugendzentrum, die entstandenen Schulen, Kindergärten, Kirchen, Brunnen, Solaranlagen oder die durchgeführten Ausbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte und Landwirte. Bei allem agiere Bamberg „nicht wie eine Kolonialmacht, die angeblich weiß, was gut für den Senegal ist“, sondern gemeinsam mit dem Partner Thiès auf Augenhöhe.

Natürlich feiert die Bamberger Delegation nicht nur unter der Sonne Afrikas: Projektbesuche stehen an, Konferenzen mit Verantwortungsträgern oder Pläne für die Zukunft. So will sich zum Beispiel nach den Worten von Vorstand Josef Weber das Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung im Bistum Thiès weiter engagieren und versuchen, dort ein ähnliches Unternehmen auf die Beine zu stellen. Bisher hat die Joseph-Stiftung maßgeblich dazu beigetragen, dass in Thiès ein Wohnheim für Studentinnen gebaut werden konnte.

von Marion Krüger-Hundrup