Zum Inhalt springen

Senegal zu Gast in Bamberg

Jeanne Maty Tine freute sich, „ihren“ Bischof André Guèye in Bamberg wiederzusehen
Bischof André Guèye aus Bambergs Partnerbistum Thiès besuchte Landsleute in Schule und Kindertagesstätte
Datum:
Veröffentlicht: 12.11.21
Von:
Marion Krüger-Hundrup

Bamberg. Bischof André Guèye aus Bambergs Partnerbistum Thiès besuchte die Maria-Ward-Schule, an der Jeanne Maty Tine im Französisch-Unterricht hilft. Die Schülerinnen der 11. Klasse des Gymnasiums löcherten ihren Gast aus dem westafrikanischen Senegal mit Fragen, die es in sich hatten. Und Bischof André Guèye blieb keine Antwort schuldig. Offen gab er Auskunft zur Stellung der Frau in seiner Heimat, zur Position der Kirche zu gleichgeschlechtlichen Ehen, zum interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen, zur Wirtschaftslage im Senegal oder die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie. Aber auch der Bischof hatte Fragen an die Jugendlichen: „Was denkt ihr über Afrika?“ wollte er zum Beispiel wissen. „Ein Kontinent voller Diversität, reicher Kulturen und vieler Tiere, aber auch der Armut und Wüsten“, schallte ihm entgegen.

Der lebhafte Austausch erfolgte überwiegend in der französischen Sprache, die Studienrätin Christina Kastner den Schülerinnen beibringt. Und zwar derzeit unterstützt von Jeanne Maty Tine aus Thiès, die im Rahmen des Weltwärts-Programms für ein Jahr in Bamberg lebt. „Du bist Repräsentantin unserer Bistumspartnerschaft!“ freute sich Bischof André über die 26-jährige ausgebildete Erzieherin, die das Wiedersehen mit ihm sichtlich genoss. Überhaupt: „Ich bin glücklich in Bamberg und fühle mich gut angenommen. Es ist schön, das Leben der Schülerinnen teilen zu dürfen“, sagte Jeanne. Sie sei ein wenig stolz darauf, dass sie den Schülerinnen Wissen über ihr Heimatland vermitteln könne, und dass diese sich sehr dafür interessieren. Und Lehrerin Kastner lobte die „herzliche, fröhliche und aufgeschlossene Art“ der Senegalesin, die zusätzlich zum Französisch-Unterricht in der Tagesschule den Mädchen bei den Hausaufgaben hilft.

Auch Schuldirektor Stephan Reheuser zeigte sich ausgesprochen erfreut über die Tatkraft und Ausstrahlung von Jeanne: „Wir sind froh, dass sie bei uns ist“, versicherte er dem Ehrengast Bischof André. Dieser war im Weltmissionsmonat Oktober auf Einladung des Hilfswerks Missio München nach Bayern gekommen. Der Senegal stand im Mittelpunkt der Kampagne. Selbstredend, dass der Bischof auch seine Freunde in Bamberg besuchte, bevor er ins französische Lyon weiterreiste. Er bedankte sich bei Stephan Reheuser, dass „Jeanne so gut in die Schulfamilie integriert ist“.

Fest eingebunden in die Arbeitsabläufe ist ebenso Vincent Ndione aus Thiès, der zweite Weltwärts-Absolvent 2021/22 in Bamberg. Er unterstützt die Erzieherinnen in der „Kindervilla“ der Universität in Trägerschaft der Diakonie. Bischof André schaute auch dort vorbei, begleitet von Weltwärts-Referentin Sonja Richter aus dem Erzbischöflichen Jugendamt und Pater Roberto Turyamureeba aus dem Referat Weltkirche des Ordinariates. „Die lange Partnerschaft zwischen Bamberg und Thiès bringt den Erfolg von Weltwärts“, erklärte Sonja Richter. Und zwar sei dieses Programm keine Einbahnstraße. Denn seit September 2021 seien zwei junge Frauen aus dem Erzbistum Bamberg in Thiès, um im Deutsch-Unterricht am Collège Saint Gabriel mitzuwirken.